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1906

Unsere Geschichte

1986

Zimmerstutzen und Gründungscheibe 1906

"Hallodrio"

Am 20.12.1906 wurde der Schützenverein Steinkirchen gegründet und gab sich den Namen "Hallodrio".

Nach der freiwilligen Feuerwehr, die 1896 gegründet wurde, installierte sich der Schützenverein als zweiter Verein in Steinkirchen. 

Der Verein legte sich einen Zimmerstutzen zu, der auch HEUTE noch in unserem Besitz ist. 

Der damalige Herbergsvater Georg Langenegger war derjenige, der die Gründungsscheibe stiftete.

Anton Lönner sen. war derjenige, der sie seinerzeit gewonnen hat und Jahrzehnte bei sich Zuhause aufbewahrt hat. Die Scheibe ist mittlerweile wieder im Besitz des Schützenvereins und hängt in unsere Schützenstube über der Türe.

 1920 - 1939

Mit Beginn des ersten Weltkrieges 1914 kam das Vereinsleben zum erliegen. Zwei Jahre nach Kriegsende (1920) wurde der Verein unter gleichem Namen "Hallodrio" wieder ins Leben gerufen.

Vorstände des Vereins waren zwischen 1920 und 1939 Christian Schowalter (Steinkirchen) und Jakob Müller (Oberhausen).

Wie seinerzeit üblich waren als Vereinsmitglieder nur volljährige (ab 21 Jahren) Männer zugelassen.

Ältere Mitglieder erinnerten sich:

  • "Als ich das erste mal im Verein geschossen habe, war ich 18 Jahre alt. Mein Vater hatte mich zu einem Schießabend mitgenommen. Er musste seine ausdrückliche Erlaubnis geben, dass ich schießen durfte."

  • Bei den verheirateten Männern war der Besuch der Schießabende sehr beliebt. Ausschlaggebend für den Besuch war für sie jedoch immer, ob der Hof während der vergangenen Arbeitswoche genug Bargeld durch den Verkauf von Butter und Eiern abgeworfen hatte. Auf die Frage eines anderen: "Kommst du heute zum Schießabend", antwortete mancher: " ich muss erst noch meine Frau fragen, ob genug Geld im Haus ist!" 

  • "Die Schießabende fanden jeweils Samstags in der Wirtsstub'n des Wirthauses (heute Gasthaus Sammer) statt. Die Entfernung zwischen Stand und Scheibe lag bei ca. 6-8m. Für die Trefferauswertung der Scheibe war ein sogenannter "Anzeiger" oder "Scheibentoni" zuständig, der den jeweiligen Treffer ausrief. Wurde ein 12er geschossen, zeigte dies der "Scheibentoni" durch einen lauten Juchzer an. Der Schütze, der den Treffer erzielt hatte, musste ihm dann ein Stamperl Schnaps oder ein Bier ausgeben."

  • Wörtlich: "Wir hatten schon eine Menge guter Schützen, einige 12er kamen an den Schießabenden schon zusammen. Wenn der "Scheibentoni" genug hatte und geschont werden musste, erhielt er statt den Getränken 20 Pfg. pro 12er."

  • "Bei gleicher Ringzahl musste de Ermittlung des Tagessiegers "gerittert" werden; d.h. jeder der Betroffenen musste noch noch einmal ein Schuss machen und der Sieger war der, der die höchste Ringzahlt erreichte. Der Beste jedes Schießabends erhielt eine kleine Scheibe."

  • "Von Mitgliedern des Schützenvereins wurden auch Theaterstücke aufgeführt. Ich erinnere mich noch an folgende Spieler: Jakob Müller mit Schwester Maria (Oberhausen), Anton Lönner sen. (Steinkirchen), Geschwister Schormair (Frechmühle), Heinrich Müller (Bärnhausen) und Martin Limmer (Steinkirchen)."

Mit dem Beginn des zweiten Weltkrieges (1939) kam das Vereinsleben wieder zum Erliegen.

Jakob Müller (Oberhausen)
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Der Zimmerstutzen

Das vereinseigene Gewehr, der Zimmerstutzen, blieb in der Obhut, des vor dem Ausbruch des Krieges letzten Vorstandes Jakob Müller. Ihm ist der besondere Vereinsdienst zuzuschreiben, dass das für den Neuanfang des Schützenvereins (1953) so wichtige einzige Gewehr, der Zimmerstutzen, Krieg und Nachkriegswirren überstand und erhalten blieb.

Nach dem Einzug der Amerikaner ordneten diese an, dass alle die Gewehre besäßen, diese im Schulhof in  Steinkirchen abzugeben hätten, wo sie dann zerschlagen und unbrauchbar gemacht wurden. Jakob Müller gab seine eigenen Gewehre ab, den vereinseigenen Zimmerstutzen jedoch vergrub er, sauber gefettet und verpackt, im "Ganter-Holz", hinter seinem Grundstück. Den Ablageort hatte er nur wenigen Personen seinen Vertrauens verraten.

Nach Ansicht aller älteren Mitglieder des Schützenvereins hat sich Jakob Müller mit dieser Tat besonders verdient gemacht.

Er verstarb nach einem Unfall am 05.09.1953 kurz vor der Gründung des neuen Schützenvereins.

Glück auf Steinkirchen

Im Oktober 1953 wurde der Schützenverein Steinkirchen von 25 Männern und Burschen, die vom Kriege wieder heimgekehrt waren, erneut ins Leben gerufen. Als Initiator zeichnete sich hierbei Josef Rabl (Steinkirchen) besonders aus. Bis zum eigentlichen Gründungstag am 20. Januar 1954, liefen vorbereitende Maßnahmen und Gespräche in denen u.a.

  • der vergrabene Zimmerstutzen gehoben wurde von Michael Sammer sen. und Josef Messner

  • der Verein den neuen Namen erhielt "Schützenverein Glück auf Steinkirchen"

Am 20. Januar 1954 erfolgte die

  • Wahl der Vorstandschaft

  • Erstellung und Versand der Anmeldung beim Landratsamt Pfaffenhofen

  • Herausgabe der Vereinsstatuten.

Historisches Logo

Abschrift:

"Nachstehende Bestimmungen des Schützenvereins Steinkirchen wollen von allen Mitgliedern anerkannt und unterschrieben werden:

  • Ich erkläre meinen Beitritt. Der Verein übernimmt während des Schießens für seine Mitglieder keine Haftung. Den Anordnungen des Schusswarts und des Anzeigers ist unbedingt Folge zu leisten.

  • Im angetrunkenen Zustand ist das Schießen untersagt!

  • Jedes Mitglied ist verpflichtet jede Woche 20 Pfennig Schussgeld zu zahlen, auch wenn es sich nicht am Schießen beteiligt.

  • Der Gewinner der Ehrenscheibe ist verpflichtet, eine neue Scheibe zu stiften. Bis zum Endschießen verbleiben die Scheiben im Verinslokal.

  • Veinslokal ist : Gasthof Sammer, Steinkirchen

  • Kleine Zwistigkeiten im Verein regelt die Vorstandschaft.

  • Sollten Änderungen notwendig sein, so geschieht das durch Beschluss den gesamten Vereins.

  • Es wird betont, das der Verein der Geselligkeit und Unterhaltung dient.

gez. Schormair

(1. Vorsitzender)

Weitere Bestimmungen (entnommen aus der Anmeldung des Vereines an das Landratsamt:

  • An Beitrag wird jährlich 1,-DM verlangt.

  • Geschossen wird mit Zimmerstutzen, Kaliber 3,4mm und zwar vom Gastzimmer durch eine besondere Öffnung in das Nebenzimmer.

  • Während des Schießens gelten folgende Schutzvorschriften:

    • Die Tür zum Nebenzimmer wird verschlossen​

    • Der Schießstand ist durch eine Schutzwand gesichert,

  • Schießabende finden jeden Samstag um 20 Uhr im Vereinslokal statt.

Schon am 26. Januar 1954 wurde der Verein vom Landratsamt Pfaffenhofen/Ilm genehmigt.

Schützenkette

Die Schützenkette

Das Schießjahr 1962/63 bildete den ersten Höhepunkt in der neuen Vereinsgeschichte.

Die Herren Alois Schwarzhuber und Dr. Hugo Baumgart stifteten dem Schützenverein eine Schützenkette, die am 28.10.1962 erstmals ausgeschossen wurde und nach gemeindlicher Beurkundung anlässlich der Weihnachtfeier dem 1.Vorstand des Vereins und dem ersten Schützenkönig Adolf Haun übergeben wurde.

Abschrift der Stiftungsurkunde:

§1 Die Herren Schwarzhuber und Baumgart stellen den Schützenverein der Gemeinde Steinkirchen unentgeltlich eine Schützenkette zur Verfügung. Der Schützenverein ist zur sorgfältigen Aufbewahrung verpflichtet nach den allgemeinen Benutzungsgepflogenheiten bei Schützenvereinen.

§2 Für den Fall, dass der Schützenverein aufgelöst wird, sind die Liquidatoren verpflichtet die Schützenkette bei der Gemeinde Steinkirchen zu hinterlegen, bis ein neuer Schützenverein gegründet wird.

Die Gemeinde Steinkirchen verpflichtet sich, bei Auflösung die Schützenkette in Obhut zu nehmen und sie bist zu Neugründung einen Schützenvereins aufzubewahren. Bei Neugründung eines Schützenvereins hat die Gemeinde Steinkirchen die Schützenkette an den neu gegründeten Schützenverein wieder herauszugeben.

§3 Ausdrücklich wird bestimmt, dass die gestiftete Kette für ständigen Verbleib beim Schützenverein Steinkirchen bestimmt ist und demgemäß niemals veräußert oder belehnt oder sonst wie mit Rechten Dritter belastet werden darf.

München/Steinkirchen, den 16. Dezember 1961

gez. Alois Schwarzhuber       Josef Rabl, Vereinsvorstand

        Hugo Baumgart             Josef Messner, Bürgermeister

 1963 - 1967

1963/64 errichtete Herbergvater (Michael Sammer sen.) einen Anbau an seinem Gasthaus der zukünftig, neben seinem eigentlichen Zweck als "Nebenzimmer", den festinstallierten Schießstand mit Pokalschrank aufnehmen sollte. 

Pokalschrank

Nach Fertigstellung wurde bei der erfolgreichen Sicherheitstechnischen Überprüfung vom Prüfer festgestellt, dass zukünftig auf den Schussbahnen noch noch mit Luftgewehren geschossen werden darf. Damit entfiel das Schießen mit dem Zimmerstutzen.

Der Verein kaufte deshalb im Dezember 1964 sein erstes Luftgewehr (Marke: Walther mit Kipplauf) zum Preis von ca. 290,-DM. 

Die Finanzierung geschah ausschließlich durch Spenden der Vereinsmitglieder. Gleichzeitig schaffte sich der Verein ein Zuganlage für den neuen Schießstand an. Im Schießjahr 1965/66 erfolgte das Anfangsschießen erstmals im neuen Schießstand.

Der zweite Höhepunkt im Vereinsleben des Glück auf Steinkirchens fand ebenfalls im Schießjahr 1965/66 statt:

Der Schützenvein Steinkirchen schloss sich auf Anregung des Vorstands, dem Schützengau Massenhausen an und wurde damit Mitglied des Bayrischen Sportschützenbundes (BSSB). Hiermit verbunden war auch die Teilnahme am jährlich stattfindenden Gauschießens und Gauschützenball, sowie an Fahnenweihen befreundeter Schützenvereinen.

Den dritten Höhepunkt in der neueren Vereinsgeschichte bildete die Fahnenweihe, die am 09.Juli 1967, verbunden mit dem 60-jährigen Gründungsjubiläum stattfand.

Schon im Schießjahr 1965/66 hatte die Vorstandschaft hierzu den Entschluss gefasst und im Herbst 1966 die Fahne, Fahnenbänder und Fest-Utensilien bestellt. Um die Organisation  in bewährten Händen zu lassen, wurden erstmals keine Neuwahl der Vorstandschaft im jährlichen Turnus durchgeführt. 

Fahne 1967

Im Schießjahr 1966/67 wurde auch ein zweites Luftgewehr (Marke: Walther mit Kipplauf) angeschafft. Es kostete ca.350,-DM, wovon 202,-DM durch Spenden der Vereinsmitglieder aufgebracht wurden, den Rest zahlte der Verein.

 1968 - 1986

Im Schießjahr 1968/69 spielte zum Haus- und Schützenball erstmals die Musikkapelle "Oberacher" zum Tanz auf.

Um 1970 stiftete der seinerzeitige Jachtpächter Konsul Walter Kaiser dem Verein den Königspokal.

1971/72 wurde das 65-jährige Gründungsfest vereinsintern in festlichem Rahmen im Herbergslokal begangen. Traditionsgemäß wurde hierbei eine Jubiläums- und Festscheibe ausgeschossen, wobei ein Mitglied Fest- und Jubiläumsscheibe gleichzeitig gewann!

In den weiteren Jahren verlief das Vereinsleben wieder Traditionsgemäß.


Im Schießjahr 1975/76 erhielt der Schützenverein als Folge der Eingemeindung von Steinkirchen zur
Gemeinde Reichertshausen (01.04.1975) als großzügiges Hochzeitsgeschenk von der Gemeinde Reichertshausen einen Zuschuss von 1000,-DM wovon zwei neue Luftgewehre (Marke: Feinwerkbau) finanziert wurden. Um den vollen Kaufpreis von 1270,-DM zusammenzubringen, wurde das ältere Walther-Kipplauf-Gewehr verkauft. Die Vorstandschaft entschloss sich zum zukünftig gezielten Aufbau und Förderung der Jugendarbeit.

Im Schießjahr 1976/77 wurde wieder vereinsintern in festlichem Rahmen, verbunden mit Ausschießen von Fest- und Jubiläumsscheibe, das 70-jährige Gründungsfest gefeiert. Außerdem wurde das Angebot zur Geselligkeit erweitert durch die Einführung eines Grillfestes auf dem Lindhof.

Im weiteren Verlauf der Jahre gestalteten sich die sportlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten in der Hauptsache traditionsgemäß. Neu war lediglich, dass sich der Schützenverein inzwischen auch an den Gaurunden-Wettkämpfen beteiligte; z.B in den Schießjahren 1976/77 erzielte der Schützenverein den zweiten Platz (hinter Eching) in der Klasse D.

Im Schießjahr 1977/78 wurde anlässlich des Königsschießens der 1. Schützenmeister Michael Haller für 25-jährige Mitgliedschaft im Verein ausgezeichnet.

Am 31.03.1979 wird erstmals das Pokalschießen der Schützenvereine des oberen Ilmtals, der von der Raiffeisenbank Jetzendorf gestiftet wurde, beendet. Die Teilnehmer waren Wildschützen Langwaid, Eichenlaub Lausham und Glück auf Steinkirchen. Steinkirchen wurde mit 389 Ringen Erster.

Im Schießjahr 1981 schaffte sich der Schützenverein eine neue elektronische Teilemaschine zum Preis von 2542,-DM an. Die Gemeinde bewilligte und gab hierzu einen Zuschuss von 10% des Anschaffungspreises.

Im Schießjahr 1981/82 nahmen erstmals die Schützendamen am Damenausflug des Schützengaus Massenhausen teil.
Weiter wurde aufgrund des gezielten Aufbaus der Jugendarbeit im Verein zum ersten mal die Einsetzung eines Jugendleiters erforderlich.

Am 20.12.1981 feierte des Schützenverein im internen Kreis sein 75-jähriges Jubiläumsfest.
























1. Schützenmeister Michael Hailer

Der langjährig, erfolgreich arbeitende, 1. Schützenmeister Michael Hailer, dankte aus Alters- und Gesundheitsgründen im Jahr 1982/83 ab. Als Nachfolger wurde der bisherige 2. Schützenmeister Hans Lachermayer von den Vereinsmitgliedern gewählt. 
2. Schützenmeister wurde Erich Fischer. Erich Fischer hat noch heute einen Platz im Vorstand.

Im Schießjahr 1983/84 verliefen die gesellschaftlichen Aktivitäten des Vereins traditonsgemäß, sportlich wurde ein, von Spenden der Bevölkerung bezahlter Wanderpkal von den gemeindlichen Schützenvereinen (Reichertshausen, Langwaid, Lausham und Steinkirchen) ausgeschossen, was auf die Initiative des 1. Schützenmeisters des Schützenvereins Steinkirchen zurückging.

Die Schießsaison 1984/85 war bestimmt von 
dem Wechsel der Herbergsleute,
der Ausrichtung der Herbstversammlung des Schützengaues Massenhausen sowie der Ausrichtung des Gauschützenballs im Gasthaus Hepting in Massenhausen.
Außerdem beschloss die Vorstandschaft nach Rücksprache mit den Mitgliedern die Beschaffung einheitlicher Kleidung für festliche Anlassen (u.a. für die Männer hellgraue Trachtenjanker, für die Damen einheitlichen Trachtendirndl).

Das Schießjahr 1985/86 verlief traditionsgemäß.

 










 

Vorstandschaft 1986
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